Swiss Computer Graphics Art Competition
94
Der Kunstpreis 1994 der
Swiss Computer Graphics Association konzentrierte sich dieses
Jahr (hauptsächlich) aus Einsendungen aus der Schweiz, u.a.
um einen Überblick über das kreative und künstlerische
Schaffen im Bereich der audiovisuellen Computer-Technologien
in diesem Land zu gewinnen. Die Jury hält fest, dass im
Gegensatz zum Kunstpreis 1991, eine allgemeine Präzisierung
des künstlerischen Umgang mit den elektronischen Informations-
und Kommunikationstechnologien im Sinne der Herausschälung
oder Besinnung auf Grundelemente eines digitalen Vokabulars stattfindet.
Die eingereichten Arbeiten zeugen davon, dass die Künstler
und Künstlerinnen weniger unter dem Erneuerungszwang von
Hard- und Software stehen. Es werden weniger "schöne
digitale Bilder" entwickelt als genuine Versuche, den Computer
als kreatives Instrument zu benutzen. Die Preisverleihung der
Jury wiederspiegelt diese Tendenzen.
Die Jury für den Kunstpreis
1994 der Swiss Computer Graphics Association hat in der Kategorie
Still Picture von Bea Germann, "Flowers" und von Roland
Jung, "Stanzfiguren" ex-aequo mit dem ersten Preis
ausgezeichnet (je Fr. 1000.-). Die Arbeit von Karin Efferz, "Sprachvisualisator"
erhielt eine Erwähnung.
Bea Germann (Zürich), für
ihre Serie "Flowers" (1993):
Die Künstlerin setzt
das Prinzip von Man Rays' "Rayogramme" in den elektronischen
Bereich um: Reale Blumen werden direkt auf einen Flachbett-Scanner
digitalisiert und mit dem Software-Werkzeug diskret manipuliert
und zum Teil seriell vervielfältigt. Es findet eine feinfühlige
Annäherung an neue Möglichkeiten der Realitätserfassung
mit dem Computer statt, die das Spektrum der visuellen Gestaltung
bereichert. Die Ebene der Umsetzung erzeugt eine in der Nähe
der Pop-Art anzusiedelnde Ästhetik. In der gegenwärtigen
Computer-Kultur werden jedoch nicht mehr nur Objekte der Werbung
oder der Trivialkultur zu Objekte der Kunst (wie in der Pop-Art),
sondern die Alltagsrealität selber - in diesem Fall Blumen.
Die Jury würdigt die wohltuende Konzentration auf Essentielles,
die in der ver-Swatchten Bilder-Gesellschaft Zeichen setzt. Die
Arbeiten werden auf einen Farblaserprinter oder einem elektrostatischen
Farbplotter (Format A0) ausgedruckt.
Technische Angaben: Macintosh
mit colorScreen (24 Bit), Wacom-Grafiktablett, Bildverarbeitungsprogramme
(Adobe Photoshop, Fractal Design Painter, SuperMac Pixel Paint
Professional. Ausdruck: Farblaser und elektrostatischer Farbplotter
bis Format A0).
|
Die Jury der Swiss
Computer Graphics Art Competition 94
|